Der Ursprung des Plattdeutschen liegt in der germanischen Sprache, aus der es sich u.a. mit dem Englischen und Niederländischen im Laufe der Zeit entwickelte. Seine größte Bedeutung hatte Platt als Korrespondenzsprache des Kaufmanns- und Städte­bunds der deutschen Hanse, als z.B. alle Verträge in Plattdeutsch verfasst wurden. Damals reichte das Verbreitungsgebiet des Plattdeutschen ober­halb von Dünkirchen in Belgien über den deutschen Norden (oberhalb der sogenannten Benrather Linie) über Kassel und Frank­furt/Oder bis nach Nowgorod, Skandinavien, Holland sowie bis zu britischen Handels­städten und in das Baltikum.

Mit dem letzten beschlusslosen Hansetag 1669 – dem eigentlichen Ende der Hanse – ging auch die Bedeutung des Plattdeutschen als Schriftsprache zurück. Im 19. und 20. Jahrhundert folgte die Hinwendung der gesprochenen Sprache zum Hochdeutschen zu Lasten des Plattdeutschen.

Plattdeutsch, Niederdeutsch bzw. Niedersächsisch gilt heute ohne Frage als bedroht, obwohl es im deutschen Norden durchaus noch als Umgangssprache benutzt wird. Inzwischen hat das Plattdeutsche sogar wieder eine größere Bedeutung als Schriftsprache für Literatur erhalten. Hiervon zeugt eine nie dagewesene Fülle von plattdeutsch verfassten Geschichten und Gedichten.

Eine herausragende Rolle kommt den plattdeutschen Theatern mit den unzähligen Aufführungen zu. Mit ihnen wird unsere alte Muttersprache im besten Sinne lebendig erhalten.