Gleich vier verschiedene Bedeutungen hat das plattdeutsche Wörtchen nao. Zunächst heißt es noch, wie im Spruch: Fette Gaise sas nich nao de Mäse smiärn! Im übertragenen Sinne bedeutet es: Reichen soll man das Geld nicht noch hinterherwerfen. Weiter bedeutet nao im Hochdeutschen nach. Der Spruch: Guëde Wichter un guëde Gaise kuëmt bitiden nao Huse, heißt übersetzt: Gute Mädchen und gute Gänse kommen rechtzeitig (vor dem Dunkelwerden) nach Hause. In der dritten Bedeutung entspricht nao dem Wort zu. Hier einige typische plattdeutsche Sätze: De Kinner gaot nao School, also: Die Kinder gehen zur Schule. Oder: Se gait nao‘n Dokter, also: Sie geht zum Arzt. Diese Satzstellung hört man auch im Westfälischen, z.B.: Sie geht nach Oma und Opa. Und schließlich braucht man das Wort nao noch in der Bedeutung von in, wenn es heißt: Wi gaot nao’t Bedde. – Wir gehen ins Bett. bzw. Wir gehen zu Bett. Alle vier Bedeutungen nun in einem einzigen Satz: Äs et nao lecht was göng et nao dat Iäten nao Huse un dän wanners nao’t Bedde.