Wohl kaum jemand genießt eine größere Hochachtung und Verehrung als die Mutter, de Moder. Als Kind wächst man im Mutterleib heran, in’t Moderliew ran, und hört bereits die Muttersprache, de Moderspraok. Nach der Geburt sollte das Baby, dat Buorstkind, mit Muttermilch gestillt werden, met Modermiälk an de Moderbuorst anlägt wäern. Mütter, Möers, müssen ihre Kinder lange Zeit bemuttern, bemodern. Es dauert, bis man die Kinder mutterselig allein lassen darf, modersiälig alleen laoten draw. Das Mutterherz, dat Moderhiärt, schlägt höher, wenn ihre Kinder zu Muttertag, an Moderdag, liebevoll an sie denken. Doch manche Mutterseele, manke Modersiäl, muss viel verkraften, wie dieser plattdeutsche Spruch besagt: Lütte Kinner triät de Moder up’t Slip (die Schürze), graute up’t Hiärt.
Die Erziehung der Kinder übernahm früher meistens die Oma, de Besmoder, manchmal sogar noch die Urgroßmutter, de Ankebesmoder. Über die Schwiegermutter, de Swigermoder, wird oft übel geredet. Aower maol äerlik: Wat was, wan wi de nich hadden?