Die Bedeutung des hochdeutschen Wortes vor stimmt mit der des plattdeutschen vüör weitestgehend überein. Gleiches gilt in seine Funktion als Vorsilbe – äs Vüörsülwe. Zunächst – tovüör – seien einige Beispiele dafür – daoför – vorgestellt – vüörstelt: Kommen wir ins Haus, treten wir uns die Füße auf einer Matte ab – up nen Vüörlägger af; Schürzen – Vüörröcke – schützen. Vereinen stehen Vorsitzende vor – Vüörsitters vüör, Arbeitsgruppen Obmänner – Vüörlüde. Man fühlt sich brüskiert – vüör dän Kop stot, wenn man unverhofft einen Vorgesetzten bekommt oder gar degradiert wird – enen vüör de Niërse sät krig. Von nun an – nu vüör dan – ist einiges anders, als vorher – äs vüörhiär. Vielleicht wird sogar etwas verboten – een P daovüör sät. Bei Entscheidungen ist man nicht mehr gefragt – is butenvüör. Erleidet man eine Niederlage – krigs enen vüör de Büks, ist es bequem, hauptsächlich – tofüörderst – Andere verantwortlich zu machen. Män glöws dat auk nao, wan du di vüör´n Spaigel stellen dös un di an de egene Niërse päks?
Guëdgaon! Juen Kahls Klaus