Zwei Bedeutungen kommen dem Wort wassen zu. Zum einen meint man damit das Wachsen oder Bohnern mittel Wachs – dat Wassen met Was, z.B. mit Bienenwachs – met Immenwas. Zum anderen steht es für wachsen in Sinne von groß werden. In die Erde gelegtes Saatkorn wächst aus – wäs uut. Sind die Pflanzen herangewachsen – ranwassen – und gut im Wuchs – in’n Was, kann man sie vereinzeln. Nun müssen die Wurzeln anwachsen – anwassen. Günstig für das Wachstum – dat Wasdoom – ist warmes, feuchtes Wetter – wössig Wiär of Wasdoomswiär. Gibt es bei Menschen Nachwuchs – Towas, beginnt das Aufwachsen der Kleinen – dat Upwassen van de Lütten. Mit etwa 16 Jahren sind sie halbwüchsig – halwwassen, später dann ausgewachsen – uutwassen. Im höheren Alter wird der Mensch wieder kleiner – he döt trüggewassen. Alter schützt vor Torheit nicht! Auch Volljährige – Vulwassene – benehmen sich gelegentlich wie kleine Kinder. Von Besserwissern sagt man: De sint so klook, dat se de Flaie fränsken un dat Gräs wassen häöert.