Fuul ist der plattdeutsche Begriff für das hochdeutsche Wort faul mit zwei Bedeutungen. Zunächst beschreibt es die Zersetzung von biologischen Stoffen, die mit einem fauligen Geruch – met nen fuligen Rüëk – einhergeht. Ist Obst angefault – anfuult, sollte man es wegwerfen oder z.B. bei Äpfeln die faulen – de fulen – Stellen großzügig ausschneiden. Erkrankt jemand an Typhus – an Fuulfewer, so riecht er verfault – vöfuult, nach Fäule – nao Füle.
Wir kennen den Begriff faul bzw. fuul aber auch als arbeitsscheu oder träge. Und es heißt: De Sunne häw nao kinen Buer van‘n How driëwen, wul aower de Fuulhait un dän Riängen. Wo sich die Bequemlichkeit breitmacht – sik de Fuulhait breedmäk, muss man sich nicht wundern, dass man zu nichts kommt. Faulpelze – Fuuljaks of Fuulwämse – sind bei hart arbeitenden Kollegen als Faulenzer – äs fule Daglainers – nicht hoch im Kurs. Da sind eher wortkarge Menschen angesehen – Muulfule ansain, die zwar nicht viel sagen, aber kräftig zupacken. Pat af un an döt et auk maol naidig, sik nen fulen Dag to maken!