Mit dem plattdeutschen Wort Haor meint man sowohl das einzelne Haar als auch den Haarschopf und das Fell. Menschen sind unterschiedlich behaart – unnerschaidlik häörig. Haare – Haore – haben wir nicht nur auf dem Kopf – dat Kophaor -, sondern auch an den Augenlidern – de Aigenhaore, auf der Brust – dat Buorsthaor, oder dem Oberlippenbart – de Ruukhaore. Lockiges Haar nennt sich Haorkrul. Friseure – Haorsniders – schneiden das Haar und frisieren es – maakt dat Haor: z.B. zu einen geflochtenen Zopf bzw. einem Haarschwänzchen – nen Haorstiärt – oder einem Haarknoten – nen Haortop. Früher gab es häufig noch Haarwasser dazu – Haorwater to. Gepflegt wird das Haar mit Bürsten – met Haorbüörsels, gefönt met nen Haordrüger. Mädchen zieren das Haar gern mit Haarschleifen – met Haorsliepkes, Frauen zuweilen mit Haarnadeln – met Haornäödel. Wenig erfreulich ist es, wenn man aushaart – uuthaort und am Ende gar eine Glatze bekommt – ne Pläte krig. Män daomet wäts ümmer nao biäter färrig äs met Haore up de Tiäne!